Architektur der Gründerzeit

Gebäude aus der Gründerzeit (ca. 1848–1914) sind typisch für die Architektur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie entstanden in einer Phase starken wirtschaftlichen Wachstums, insbesondere im Zuge der Industrialisierung im Deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn.

Typische Gründerzeit-Villa mit prachtvoller Fassade, dekorativem Stuck und eleganter Architektur. Diese Gebäude sind charakteristisch für das späte 19. Jahrhundert und prägen viele europäische Stadtviertel.

Gebäude aus der Gründerzeit (ca. 1848–1914) sind typisch für die Architektur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie entstanden in einer Phase starken wirtschaftlichen Wachstums, insbesondere im Zuge der Industrialisierung im Deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn.

Merkmale von Gründerzeit-Gebäuden:

  1. Prächtige Fassaden
    • Aufwendiger Stuck mit floralen und klassischen Motiven
    • Pilaster, Säulen, Gesimse und andere dekorative Elemente
    • Symmetrischer Aufbau mit betonten Fensterachsen
  2. Hohe Räume & große Fenster
    • Raumhöhen oft über 3,50 m, oft mit Stuckdecken
    • Große Fenster mit Verzierungen (z. B. Rundbögen oder Dreiecksgiebel)
  3. Historismus & Stilmix
    • Kombination aus Neorenaissance, Neobarock und Neogotik
    • Klassische Elemente wie Balustraden, Kapitelle und Reliefs
  4. Eingang & Treppenhäuser
    • Großzügige, oft mit Marmor, Holz und Schmiedeeisen verzierte Eingänge
    • Repräsentative Treppenhäuser mit gusseisernen Geländern
  5. Mietshäuser mit Gründerzeit-Flair
    • Vorderhaus, Seitenflügel und Hinterhaus mit Innenhöfen
    • Erdgeschoss oft mit Geschäften, obere Etagen als Wohnungen
    • Typische „Berliner Mietskasernen“ mit prunkvollen Vorderhäusern

Unterschiede zu späteren Baustilen:

  • Mehr Verzierungen als im Funktionalismus oder Bauhaus-Stil
  • Schwere, monumentale Fassaden im Gegensatz zu Jugendstil-Gebäuden
  • Weniger geometrisch und minimalistisch als der spätere Art Déco

Wo findet man heute noch viele Gründerzeitbauten?

  • Berlin (Prenzlauer Berg, Charlottenburg, Kreuzberg)
  • Wien (Ringstraßenarchitektur, Wieden, Mariahilf)
  • Leipzig, Dresden, München, Hamburg, Prag, Budapest

Gründerzeitgebäude prägen bis heute viele europäische Städte .

Freiburger Stadtteile der Gründerzeit

Der Goetheplatz befindet sich im Stadtteil Wiehre in Freiburg im Breisgau. Die umliegenden Gebäude stammen überwiegend aus der Gründerzeit, also dem späten 19. bis frühen 20. Jahrhundert. Eine Fotografie des Goetheplatzes aus dem Jahr 1912 zeigt bereits die charakteristische Bebauung dieser Epoche.

Die Wiehre ist bekannt für ihre gut erhaltenen Gründerzeitbauten, die durch prächtige Fassaden mit aufwendigem Stuck, hohe Decken und großzügige Grundrisse gekennzeichnet sind. Diese Merkmale prägen auch die Architektur rund um den Goetheplatz.

Obwohl genaue Baujahre der einzelnen Gebäude am Goetheplatz nicht vorliegen, kann man aufgrund des Baustils und der historischen Entwicklung der Wiehre davon ausgehen, dass sie hauptsächlich zwischen 1870 und 1914 errichtet wurden.

1 Kommentar zu „Architektur der Gründerzeit“

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